Avalokiteśvara ist wohl der berühmteste Bodhisattva. Avalokiteśvara erscheint als eine Synthese der drei großen Götter des Hinduismus. Er ist der Herr des Universums; die Sonne und der Mond kommen aus seinen Augen, die Erde kommt aus seinen Füßen, der Wind kommt aus seinem Mund; er „hält die Welt in seiner Hand“, und „jede Pore seiner Haut enthält ein System der Welt“ – Formeln, die in Verweisen auf Viṣṇu und Śiva wiederzufinden sind. Avalokiteśvara schützt vor allen Arten von Gefahren und lehnt keine Bitten ab, nicht einmal das Gebet, sterilen Frauen Kinder zu schenken.
Der Bodhisattva Avalokiteśvara ist mystisch mit dem Buddha Amitābha verbunden, aber letzterer wurde in Indien erst sehr spät – im siebten Jahrhundert – populär; davor hing sein Ruf von seinen Beziehungen zu Avalokiteśvara ab. Im Gegensatz dazu wird Amitābha nach dem achten Jahrhundert in Tibet, China und Japan einen ausserordentlichen Ruf geniessen. (Nach Eliade 1978)
- tibetisch Chenrezig
- Chinesisch Guanyin (Kannon)
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