Magadha ist der Name eines Königreiches in Nordindien. Unter den sogenannten 16 Reichen (Mahajanapadas) war Magadha über Jahrhunderte das mächtigste. Es umfasste in etwa den Bereich des heutigen indischen Bundesstaates Bihar. „In ihm liegen auch die antiken buddhistischen Zentren, wie Bodh-Gaya und Nālandā, von denen aus sich die neue Religion nach dem dritten buddhistischen Konzil auf andere Teile Indiens ausweitete.“ (Wikipedia)
Gautama Buddha stammte aus dem Mahajanapada Kosala, welches späterhin Teil von Magadha wurde. Zu dieser Zeit herrschte in Magadha der König Bimbisara. „Kurz nach der Geburt des Sohnes verließ der Buddha im Alter von 29 Jahren Kapilavatthu und machte sich in Richtung Magadha auf. Er war auf der Suche nach spiritueller Wahrheit. Sein Weg führte ihn entlang der Nördlichen Route; er überquerte den Ganges und erreichte schließlich Rajagaha (Rājagṛiha, heute Rājgir). Zu dieser Zeit wurde Magadha von König Bimbisara (tib. gZugs-can snying-po) regiert und Kosala vom König Pasenadi (tib. rGyal-po gSal-rgyal, Skt. Prasenajit). Als Teil einer Allianz zwischen Kosala und Magadha, hatten die beiden Könige jeweils die Schwester des anderen Königs geheiratet. Die Schwester von König Pasenadi hieß Devi (tib. Lha-mo, Skt. Devi).“ (Berzin Archives – Study Buddhism)
In Magadha studierte Gautama mit Ārāḍa Kālāma und Uddaka (Skt. Udraka Ramaputra) „Sie entstammten der brahmanischen Tradition und brachten ihm die vertiefte Konzentration auf Leerheit (engl. hier: nothingness) bei, wie auch die vertiefte Konzentration in Bezug auf einen Zustand, in dem man weder etwas unterscheidet noch nichts unterscheidet. Siddhattha war mit den Errungenschaften, die er mittels dieser Meditationen erlangte, jedoch nicht zufrieden und verließ diese Lehrer. Er unterwarf sich einer selbst auferlegten Zeit extremer Entbehrungen und aß fast nichts. Er kam auch hier zu dem Schluss, dass diese Methoden nicht der Befreiung dienen. Er unterbrach seine Fastenzeit und ging in das nahegelegene Uruvela (tib. lDeng-rgyas, Skt. Urubilva), das heutige Bodhgaya, wo er im Alter von 43 Jahren unter dem Bodhibaum Erleuchtung erlangte. Das war sechs Jahre nach seiner Ankunft in Magadha.
Nachdem er die Erleuchtung erlangt hatte, ging er westwärts nach Migadaya (tib. Ri-dvags-kyi gnas, Skt. Mrgadava), dem Wildpark, der bei Isapatana (tib. Drang-srong lhung-ba, Skt. Rshipatana) liegt, dem heutigen Sarnath, das sich wiederum gleich außerhalb von Varanasi befindet. König Pasenadi hatte das Gebiet nördlich des Ganges als Teil der Aussteuer an Magadha abgegeben, als er seine Schwester Devi zur Hochzeit mit dem König Bimbisara fort gab. Der Buddha verbrachte die Regenzeit mit seinen fünf Begleitern im Wildpark und bald versammelten sich eine kleine Anzahl von Jüngern, die eine zölibatär lebende Gemeinschaft bildeten, um die er sich kümmern musste.
Ein Adliger aus der Licchavi-Dynastie namens Mahali aus Vesali hörte vom Buddha und schlug dem König Bimbisara vor, ihn nach Magadha einzuladen. Nach der Monsunzeit kehrten der Buddha und seine stetig anwachsende Gemeinschaft nach Osten zur Hauptstadt Magadahs – also nach Rajagaha – zurück. König Bimbisara war von Buddhas Lehren beeindruckt und bot ihm einen nicht mehr verwendeten Park an, der „Veluvana” (tib. ‘Od-ma’i tshal, Skt. Venuvana) bzw. „Bambushain” genannt wurde. In diesem Bambushain konnten der Buddha und seine Gemeinschaft sich während der Regenzeit aufhalten.“ (ebd.)