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Op Or Ot

Ott/Hölzel 2011

Ott, Ulrich / Hölzel, Britta K. (2011): Meditationsforschung: neuroanatomische Befunde. Deutsche Zeitschrift für Akupunktur, 54, 17–19.

Zusammenfassung

Meditation kann als Form mentalen Trainings verstanden werden, das dazu dient, die Regulation des vegetativen Nervensystems, der Aufmerksamkeit und der Emotionen zu verbessern. Mit Hilfe bildgebender Verfahren (strukturelle Kernspintomographie) hat die neurowissenschaftliche Forschung der letzten Jahre untersucht, mit welchen strukturellen Veränderungen im Gehirn die Meditationspraxis einher geht. Dieser Artikel gibt einen zusammenfassenden Überblick über die Befunde der bisher publizierten Studien, die erfahrene Meditierende mit Nicht-Meditierenden verglichen. Es wird weiterhin auf Ergebnisse der ersten vorliegenden Längsschnittstudien eingegangen, die Personen vor und nach mehrwöchigen Meditationskursen untersuchten. Die in diesen Studien identifizierten Hirnregionen sind an der Regulation vegetativer Funktionen, der Aufmerksamkeit und der Emotionsregulation beteiligt, und die strukturellen Veränderungen unterstützen vermutlich die von den Meditierenden berichteten Verbesserungen dieser Funktionen. Die Kenntnis der mit der Meditationspraxis einhergehenden neurobiologischen Veränderungen ist wesentlich, um die Techniken gezielt klinischen Populationen zugänglich zu machen.

Schlussfolgerungen

Die vorgestellten Studien illustrieren die Fortschritte der neurobiologischen Forschung, die es uns heute erlauben, die Auswirkungen meditativer Übungen auf das Zentralnervensystem zu messen und sichtbar zu machen. Viele der weit verbreiteten traditionellen Meditationsmethoden werden in den kommenden Jahren untersucht werden, um neuronale Korrelate der subjektiven Veränderungen zu bestimmen. Auf diese Weise wird zunehmend besser erklärbar, auf welche Weise sie zu einem gesteigerten Wohlbefinden, einer verbesserten Körperwahrnehmung und Selbstregulation führen.
Bei vielen psychischen Störungen bestehen auf neuronaler Ebene Defizite in spezifischen Hirnregionen und in der Konnektivität der funktionellen Netzwerke im Gehirn. Je mehr über die Wirkungen meditativer Verfahren bekannt ist, je besser lassen sich maßgeschneiderte Interventionen für bestimmte Störungen entwickeln und anwenden. Die Mind/Body Medizin kann darauf hoffen, empirische Evidenz für die Wirksamkeit ihrer Verfahren zu sammeln und traditionelle Lehren mit modernen neurobiologischen Erklärungsmodellen in Einklang zu bringen.

S.auch

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