- Skr. pāramitā
- Tib. pha rol to phyin pa
- Dt. erleuchtete Qualität
„Man spricht, vor allem in der Mahayana-Tradition, von sechs Pāramitā, manchmal, vor allem im Theravada, auch von zehn Pāramī.
Die sechs Tugenden im Lotus-Sutra des Mahayana sind:
- Freigebigkeit (Dāna paramita, tib. jin pa),
- ethische Richtlinien oder transzendente Disziplin und Moral (Śīla paramita, tib. ka thub),
- Geduld (Kṣānti (kshanti) paramita, tib zopa),
- energisches Bemühen oder freudige Anstrengung (Vīrya paramita, tib. tson dru),
- Meditation (Dhyāna paramita, tib. samten),
- Weisheit (Prajñā paramita, tib, zhi wa).
Im Theravada sind zehn Pāramī bekannt:
- Dāna Pāramī: Gebefreudigkeit, Freigebigkeit,
- Sīla Pāramī: ethisches Verhalten, Sittlichkeit,
- Nekkhamma Pāramī: freiwilliger Verzicht, Entsagung,
- Paññā Pāramī: Weisheit,
- Viriya (auch Vīriya) Pāramī: Willenskraft,
- Khanti Pāramī: Geduld,
- Sacca Pāramī: Wahrhaftigkeit,
- Adhiṭṭhāna Pāramī: Standhaftigkeit, Entschlossenheit,
- Mettā Pāramī: Mitfühlende Güte, liebevolle Güte,
- Upekkhā Pāramī: Gleichmut.“ Wikipedia
„Paramita“, oder pha rol to phyin pa im Tibetischen, bedeutet wörtlich „hinübergehen“ oder „das andere Ufer erreichen“. Im Mahayana-Gebrauch bedeutet es, eine erleuchtete Qualität zu vervollkommnen und Konzepte von Subjekt, Objekt und Handlung zu transzendieren.
Tara hat die sechs Paramitas verwirklicht. Erstens hat sie die Praxis des jin pa, des Gebens oder der transzendenten Großzügigkeit vervollkommnet. Zweitens hat sie transzendente freudige Anstrengung, tson dru, erlangt. Drittens hat sie ka thub, transzendente Disziplin und Moral, erlangt. Viertens hat sie vervollkommnete Ruhe erlangt, oder zhi wa auf Tibetisch. Ego-Anhaftung, Dualität, Greifen und alle Emotionen sind vollständig gereinigt. Daher ist der höchste Zustand von Ruhe und Frieden erreicht, der Zustand der Weisheit. Fünftens hat Tara den höchsten Zustand von Zopa erlangt, der Geduld, Akzeptanz oder Toleranz bedeutet. Das sechste und letzte Paramita ist Meditation oder Konzentration, was auf Tibetisch samten heißt. So ehrt Buddha Tara als „Du, die transzendente Meditation erlangt hat“.“ (Khenchen Palden Sherab Rinpoche / Khenpo Tsewang Dongyal Rinpoche 2007)