Allgemein: „Das Sanskrit-Wort Sutra (सूत्र: sūtra, „Faden“, „Kette“; Pali: Sutta, sūtta; übertragen „Lehrrede“) bezeichnet entweder einen kurzen, durch seine Versform einprägsamen Lehrsatz in der alt- und mittelindischen Literatur oder eine Sammlung solcher Lehrsätze. Neben dem Sutra in der Sanskrit-Literatur findet sich das Sutra auch in den Lehrtexten des Buddhismus und des Jainismus, jedoch ohne den kurzen, aphoristischen Charakter.[1] Das Sutra entsprechende Pali-Wort Sutta bezieht sich auf bestimmte Teile des für den Theravada-Buddhismus einzig als kanonisch geltenden Pali-Kanons“ (Wikipedia)
Im Buddhadharma-Kontext bezieht sich der Begriff ’sūtra‘ normalerweise auf Belehrungen durch Buddha Śākyamuni.
Formal ist dies die belehrende Begegnung zwischen der erwachten Qualität und dem samsarisch gebundenen (‚verwirrten‘ oder ‚verschleierten‘) Erleben. So gesehen kann ein Sutra etwa auch aus einer Belehrung durch Vajradhara entstehen. Dies ist anders als im Tantra, wo sich das erwachte Prinzip direkt manifestiert und eben diese Qualität im praktizierenden Erleben in Resonanz bringt.
„sūtra (tib.: mdo; Verbindungspunkt) Die sūtras sind jene hīnayāna und mahāyāna Diskurse im buddhistischen Kanon, die Śākyamuni Buddha zugeschrieben werden. Sūtra bedeutet Treffpunkt, Knotenpunkt oder Verbindung und bezieht sich auf das Zusammentreffen von Buddhas Erwachen und dem empfangenden Verstehen eines Schülers / einer Schülerin. Ein sūtra ist gewöhnlich ein Dialog zwischen dem Buddha und einem oder mehreren seiner Schüler.“ (Nālandā 1995b, übersetzt, gekürzt)