„Kliśțamanas/manana vijñāna (behaftetes/denkendes Bewusstsein)
Im Yogācāra-System der acht Bewusstseine ist das siebte kliśțamanas, das manchmal auch als mananavijñāna bekannt ist. In den Yogācāra-Texten sind zwei Arten von Manas zu finden. Insbesondere sagt der Mahāyānasangraha, dass diese Art von Bewusstsein auch Geist (citta) genannt wird. So sagte der Bhagavat: Geist (citta), manas und Bewusstsein (vijñāna).“ Von diesen dreien ist manas das dreifache
1. Manovijñāna – geistiges Bewusstsein
2. kliśțamanas – behaftetes Bewusstsein
Die Bewusstseine entstehen aufgrund des ersten manas als Stütze. Die ersten fünf Bewusstseine haben die fünf materiellen Organe, das Auge usw. als Stütze; das sechste Bewusstsein, das geistige Bewusstsein, hat keine ähnliche Stütze. […]
Das zweite ist die Verunreinigung. Weil er das Objekt (viṣayavijñapteḥ), das Vorangegangene (samanantara), als Denken (manana) erkennt. Das ist der behaftete Geist, der erarbeitet werden sollte. […]
kliṣṭamanas, das behaftete Bewusstsein, ist in diesem Zusammenhang die Aktivität der Unterscheidung, der Konzeptualisierung, der Zweiteilung und Dichotomisierung. Es teilt die Dinge in Subjekt und Objekt auf. Verhaftungen (afflictions) sind die Wurzeln unserer Verstrickung in saṃsāra. Und somit auch der Unkenntnis der Subjekt-Objekt-Dualität und wie die Subjekt-Objekt-Dualität unweigerlich zu Aneignung oder Besitzgier auf der einen Seite und Hass, Abneigung und so weiter auf der anderen Seite führt.
Also auf der einen Seite Abneigung, Hass, Ärger und so weiter und auf der anderen Seite Anhaftung, Gier, Wunsch zu erwerben, Wunsch sich anzueignen. Dieses kliṣṭamanas hebt also die ruhige und gelassene ursprüngliche Natur des Speicherbewußtseins, des ālayavijñāna, auf und erzeugt die Wellen, die Aufregung der täglichen Erfahrung. Man kann also sagen, dass kliṣṭamanas, das behaftete Bewusstsein, der Keim der Unterscheidung und der Subjekt-Objekt-Dualität ist. Es ist das Ego-Prinzip. In der Analogie ist es der Unruhestifter. Das kliṣṭamanas, das betrübte Bewusstsein, hat die Unruhe der gewöhnlichen Sinne erzeugt. Das ist wiederum sehr nahe an der wirklichen Bedeutung von kleśa. Es stört den Frieden des Speicherbewusstseins und es wühlt auf. Es erzeugt die Aufregung, die Wellen in den empirischen Bewusstseinen.“ (Wimalagnana o.J., übersetzt, gekürzt)